Das letzte Schweigen

Ein spannender, deutscher Fernsehfilm aus dem Jahre 2010. Das beklemmende Thrillerdrama mit Starbesetzung basiert auf den Krimi von Jan Costin Wagner, „Das Schweigen“. „Das letzte Schweigen“ wurde mit einem Aufwand von 2,3 Millionen Euro gedreht.

Das letzte Schweigen
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Ulrich Thomsen, Wotan Wilke Möhring, Claudia Michelsen (Schauspieler)
  • Baran bo Odar (Regisseur) - Baran bo Odar (Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

Das schlimme Verbrechen von Pia ist schon 23 Jahre her. Nun sind es Sinikkas Eltern, für die eine lange verzweifelte Wartezeit beginnt, eine Zeit des Hoffens und Bangens. Denn das Fahrrad von Sinikkas wurde an derselben Stelle aufgefunden, an der damals das Rad tote Pia lag. Für die Mutter des damaligen Mädchens ist dies ein Auslöser für ein Wiederkehren der schrecklichen Vergangenheit. Die schrecklichen Tage und Jahre werden im Gehirn neu produziert.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Der deutsche Spielfilm „Das letzte Schweigen“ stand unter der Regieführung von Baran bo Odar, der zweite Langfilm nach dem Diplomfilm „Unter der Sonne“. Er selbst schrieb auch das Drehbuch zu dem Thriller, der freigegeben wurde ab dem 16. Lebensjahr. Die Geschichte der Kindesentführung zieht sich über einer Länge von fast zwei Stunden, 110 Minuten.

Die Produktion entstand von Frank Evers, Maren Lüthje, Jantje Friese, Florian Schneider und Jörg Schulze. Aufgrund der Romanvorlage liegt der Handlungsort in Finnland. Die deutsche Verfilmung, durch den Kameramann Nikolaus Summerer, lässt eine fiktive Stadt in Deutschland entstehen. Einzelne Szenen wurden von Robert Rzesacz geschnitten und von dem Kompositionsteam Michael Kamm und Kris Steininger musikalisch untermalt.

Besetzung: Ebenso wie im Film „Eierdiebe“ ist Wotan Wilke Möhring mit von der Partie und erweckt, in dem Drama, Timo Friedrich zum Leben. Sebastian Blomberg spielt David Jahn. Die zwei vermissten Kinder Pia Lange und Sinikka Weghamm werden durch Helene Luise Doppler und Anna Lena Klenke lebendig. Katrin Saß mimt Elena Lange. Dazu kommen in weiteren Nebenrollen: Ulrich Thomsen, Karoline Eichhorn, Roeland Wiesnekker, Jule Böwe, Burghart Klaußner, Claudia Michelsen und Oliver Stokowski.

Zusammenfassung & Story vom Film „Das letzte Schweigen“

Sommer 1986: In einer Kleinstadt in Finnland wird die elfjährige Pia tot aufgefunden. Zuvor ging sie durch schreckliche Stunden einer Vergewaltigung. Ihr Fahrrad wurde von Wanderern in einem Kornfeld gefunden und wenig später die Leiche dazu in einem See. Der Haupttäter, er heißt Peer Sommer und ist Hausmeister an einer Schule, wurde aber nie verurteilt. Durch seine pädophilen Neigungen lernt er den jungen Studenten Timo kennen, der ihm bei der Tat als Komplize zur Seite steht. Nach der Tat flüchtet Timo, heiratet Julia und nimmt ihren Namen an, damit seine Spuren ins Nichts führen.

23 Jahre später: In derselben Stadt erlebt die Familie Weghamm Ähnliches. Die junge Sinikka geht eines Tages nicht zum Sport, wie vorgesehen, sondern auf die Kirmes. Von dort kehrt sie nie wieder zurück. Die besorgten Eltern suchen die Polizei auf. Der zuständige Kommissar heißt David Jahn. Es dauert nicht lange, bis auch ihr Fahrrad auftaucht. Genau an dem Ort, in den Feldern, wo auch Pias Fahrrad gefunden wurde. Die Hoffnung, das Mädchen lebend zu finden, ist sehr gering, trotzdem wird die Suche intensiviert, aber nichts passiert. In der Zwischenzeit entfremden sich Sinikkas Eltern voneinander und der Kommissar lernt Pias Mutter kennen. Zur gleichen Zeit kehrt Timo in seine Heimat zurück, er selbst ist jetzt Familienvater und Architekt. Durch die Medien ist er auf die Tat aufmerksam geworden, seine Vergangenheit scheint ihn einzuholen.

Timo sucht Peer auf: Peer möchte an die alte Freundschaft anknüpfen, aber Timo hat mit der dunklen Seite abgeschlossen und möchte nichts mehr damit zu tun haben. Aufgrund seiner Vergangenheit ist er angewidert von sich selbst und kämpft mit starker Unsicherheit.

Kurze Zeit später taucht die Leiche von Sinikka auf. Die Polizei ist dicht dran. Ohne es wirklich zu wissen, befragen sie Timo sogar zu seinem alten Auto. Doch der Verdacht beschleicht die Polizistin erst beim Verlassen der Wohnung. Wegen seiner sprachlosen Verzweiflung gerät Timo in den Fokus der Ermittlungen. Er entkommt durch Selbstmord, er ertränkt sich mit Auto im See. Die Polizei sieht dies als Geständnis und sucht nach keinem weiteren Täter.

David kommen allerdings Zweifel, er vermutet einen Tatbeteiligten, aber es schenkt ihm keiner Glauben. In der letzten Szene taucht Peer in seiner Wohnung auf, ein alter, einsamer Mann. Seine neuste Tat war ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Das Ergebnis ist, der Tod seines einzigen Freundes und er ist ungeschoren davon gekommen.

Kritiken und Fazit zum Film „Das letzte Schweigen“

So wie das Spielziel in Stadtgame, ist der Täter ist von Anfang an bekannt. Eine Aufklärung des alten und neuen Falles gibt es nicht. Scheinbar ist das auch nicht der Sinn des Spielfilmes. Es geht um die Frage: Wie Betroffene mit einem Verbrechen umgehen? Die Eltern mit dem Verlust des Kindes. Die Polizei ohne Ergebnisse und der Täter mit der Schuld. „Das letzte Schweigen“ ist ein beklemmendes Drama mit prominenter Besetzung, welches tief in die Abgründe von Verlust und Schuld hinabschaut. Ulrich Thomsen, Peer Sommer, überzeugt mit seiner Darstellung als unauffälliger Hausmeister und gewissenloser Verbrecher.

Der Autor hat die Handlung von Finnland nach Deutschland verlegt, aber ansonsten hält er sich eng an die Buchvorlage. Die Handlung ist chronologisch und wechselt im Laufe der Zeit zwischen den Perspektiven hin und her. Allerdings findet ein tiefer Blick in die Charaktere nicht statt, was an der überladenen formalen Gestaltung liegt. Es tauchen immer wieder spannende und überzeugende Momente auf, aber im Ganzen ist der Film durch die unterschiedlichen Perspektiven etwas verfahren.

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